Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Verabschiedung des Programms zur Kommunalwahl 2025 |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 03.05.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.05.2025, 22:34 |
KWP 11: Feminismus, Gleichberechtigung und Gleichstellung
Antragstext
Geschlechtergerechtigkeit ist kein Randthema, sondern eine Querschnittsaufgabe
für eine moderne, demokratische Gesellschaft. Für uns GRÜNE im Kreis Borken
bedeutet Gleichberechtigung und Gleichstellung, dass alle Menschen – unabhängig
von Geschlecht oder geschlechtlicher Identität – die gleichen Chancen auf
Teilhabe, Sicherheit und Selbstverwirklichung haben. Dabei gilt es bestehende
Benachteiligungen auszugleichen und abzubauen. Feminismus ist dabei keine
einseitige Entwicklung. Auch die soziale und gesellschaftliche Rolle und
Perspektiven von Männern in einer gleichberechtigten Welt müssen sich entwickeln
können, um eine erfolgreiche Gleichberechtigung zu gewährleisten.
Wir setzen uns für konkrete Verbesserungen der Lebensbedingungen von Frauen ein
und stellen uns entschlossen gegen wachsenden Antifeminismus, strukturelle
Benachteiligungen und geschlechtsspezifische Gewalt. Mädchen, Frauen, queere
Menschen und alle, die von Sexismus und sexualisierender Gewalt betroffen sind,
sollen im Kreis Borken sicher, frei und selbstbestimmt leben können.
Deshalb fordern wir die konsequente Umsetzung feministischer Perspektiven auf
allen Ebenen: bei der Haushaltsplanung (Gender Budgeting), in der Stadt- und
Raumgestaltung (Gender Planning) sowie in allen kommunalen
Entscheidungsprozessen (Gender Mainstreaming). Gleichstellungspolitik braucht
verlässliche Strukturen, finanzielle Ressourcen und den politischen Willen,
diskriminierende Strukturen aktiv zu verändern.
Unsere Grünen Ziele für den Kreis Borken:
- die Umsetzung der Istanbul-Konvention vorantreiben und für ausreichend
Schutzräume wie Frauenhäuser für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder
sorgen.
- eine bedarfsorientierte und niedrigschwellige Beratungsstruktur erhalten
und fördern – insbesondere für Frauen in Krisensituationen.
- Gleichzeitig stärken wir Angebote, die Perspektiven für Männer in einer
gleichberechtigten Welt in den Blick nehmen und dazu dienen, das
traditionelle und persönliche Rollenverständnis weiterzuentwickeln. Hierzu
gehört auch die Beratung mit Blick auf den Wandel im Rollenverständnis und
daraus hervorgehenden persönlichen Umbrüchen.
- gewaltpräventive Programme insbesondere an Schulen stärken und Projekte
unterstützen, die sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt und
Diskriminierung engagieren – auch gegen queere Menschen.
- barrierefreie Schutz- und Beratungsangebote für gewaltbetroffene Frauen
mit Behinderungen schaffen und bestehende Strukturen entsprechend
anpassen.
- Vereine und Bildungsprojekte fördern, die mit jungen Menschen zu
Rollenbildern, Gleichstellung und Sexismus arbeiten.
- uns für die Schaffung eines Gleichstellungsausschusses einsetzen – als
fester Bestandteil einer emanzipatorischen Kommunalpolitik. Neben der
originären Frauenförderung im Zusammenhang mit MINT-Berufen und
Führungspositionen gehört hierzu auch die Förderung gleichberechtigter
Aufteilung von Familie und Beruf. Nur bei der Ermöglichung einer
gleichberechtigten Aufteilung der Care-Arbeit kann eine berufliche
Gleichberechtigung erzielt werden.
- flexible Betreuungsangebote wie Randzeiten-Kitas und Notfallbetreuung
fördern, um insbesondere Alleinerziehende und pflegende Angehörige zu
entlasten;
- eine Zielmarke von 50 % für FLINTA*-Personen in Führungspositionen der
Kreisverwaltung
- mehr personelle und finanzielle Ressourcen für die
Gleichstellungsbeauftragte des Kreises einfordern, damit sie ihre Aufgaben
umfassend und wirksam wahrnehmen kann.
- Die Förderung intersektionale Projekte, um die Überschneidung
verschiedener Diskriminierungsformen angemessen zu berücksichtigen.