Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Verabschiedung des Programms zur Kommunalwahl 2025 |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 03.05.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.05.2025, 22:32 |
KWP 9: Generationengerecht leben – für ein gutes Aufwachsen und würdiges Älterwerden
Antragstext
Kinder und Jugend
Kinder sind unsere Zukunft. Sie sollen die besten Bedingungen bekommen – egal ob
bei der U3-Betreuung, in der Kindertagesstätte, der Grund- und weiterführenden
Schule oder beim Übergang von der Schule in Berufsausbildung und den Beruf.
Wir wollen allen Kindern im Kreis Borken ein gutes Aufwachsen ermöglichen.
Deshalb setzen wir uns ein für gute Kitas und Schulen, für ein gesundes Wohn-
und Lebensumfeld, für einen leichteren Zugang zu Sport-, Freizeit- und
Kulturangeboten sowie für Beratungs- und Unterstützungsangebote, die sich
konkret an den Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen und Familien orientieren.
Wir wollen, dass die Rechte von Kindern im Kreis Borken gestärkt werden. Jedes
Kind hat ein Recht auf Schutz, Bildung, gesundes Aufwachsen sowie auf Teilhabe
und Mitbestimmung. Die Schulen und Kitas leisten einen wesentlichen Beitrag, um
die Teilhabechancen für Kinder im Kreis Borken zu verbessern. Wir möchten ein
umfassendes und bedarfsgerechtes Bildungs- und Betreuungsangebot fördern, das
eine hohe pädagogische Qualität garantiert. Gemeinsam mit den Trägern der
Kinder- und Jugendhilfe wollen wir daran arbeiten, dass auch für sehr
herausfordernde, selbst- und fremdgefährdende Kinder und Jugendliche passende
Angebote im Kreis Borken vorgehalten werden können.
Wir GRÜNE wollen die Familien im Kreis Borken stärken und stellen sie daher in
den Mittelpunkt unserer Politik. Neben optimalen Bedingungen in den
Bildungseinrichtungen setzen wir uns für eine noch bessere Vereinbarkeit von
Familie und Beruf ein. Wir wollen das Zusammenleben in unterschiedlichen und
vielfältigen Familienformen unterstützen und insbesondere die Situation von
alleinerziehenden Müttern und Vätern und ihren Kindern verbessern.
Unsere Grüne Vision für den Kreis Borken:
- jeder Familie ein passendes und verlässliches Angebot der frühkindlichen
Bildung und außerschulischen Betreuung machen und den qualitativen und
quantitativen Ausbau von Kitaplätzen bedarfsgerecht vorantreiben. Die
Arbeit in den Einrichtungen muss dabei vorrangig von qualifiziertem
pädagogischem Personal geprägt sein. Gleichzeitig gilt es auch
Quereinsteiger wo sinnvoll einzusetzen, um die Betreuungssituation zu
verbessern. Hierbei muss eine qualitative Kinderbetreuung sichergestellt
werden, bspw. über begleitende Qualifizierungen.
- die Kindertagespflege weiterhin attraktiv gestalten und dem bestehenden
Fachkräftemangel im Sozial- und Erziehungsdienst im Rahmen unserer
Möglichkeiten entgegentreten – z. B. durch eine bedarfsgerechte Ausweitung
der Ausbildungsplätze und eine bessere Finanzierung der Kindertagespflege.
- die Flexibilisierung von Öffnungszeiten von Kitas weiter vorantreiben,
orientiert am tatsächlichen Bedarf der Eltern – auch bei einem Bedarf von
mehr als 45 Stunden – soweit dies mit dem Wohl des Kindes vereinbar ist.
- Kitas für Eltern bezahlbar halten. Jährlich steigen die Betreuungskosten
für Kinder in Einrichtungen. Mit Recht, schließlich hat Qualität ihren
Preis. Wir setzten uns dafür ein, dass diese finanzielle Last nicht
ausschließlich auf den Schultern der Eltern lastet.
- uns für die familiäre Mehrsprachigkeit sowie deren gezielte Förderung und
Wertschätzung einsetzen.
- eine bessere personelle, räumliche und finanzielle Ausstattung der
Jugendzentren sowie die Einrichtung eines Jugendzentrums für LSBTQ*I-
Jugendliche vorantreiben.
- die Kinder- undJugendarbeit in Vereinen stärken, um das Angebot
wohnortnaher Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche auszubauen und
die Teilhabe zu fördern.
- Zivilgesellschaftliches Engagement auch bei Kindern und Jugendlichen in
Zusammenarbeit mit den Vereinigungen und Einrichtungen wie beispielsweise
auch den Jugendfeuerwehren stärken
- In den Dialog mit Kindern und Jugendlichen treten, um die Anforderungen an
attraktive Sport-, Freizeit- und Kulturangebot sowie die
Bildungseinrichtungen nachzuvollziehen. Dabei sollten Kinder und
Jugendliche nach Möglichkeit soweit möglich – zumindest beratend – in die
entsprechenden Entscheidungsgremien auf Kreis- und Kommunalebene
einbezogen werden. Hieraus sollen Maßnahmen zur Kinder- und
Jugendförderung abgeleitet und umgesetzt werden.
- soziale Arbeit im digitalen Raum stärken.
- zur Bekämpfung der Kinderarmut dafür sorgen, dass die Mittel für Bildung
und Teilhabe einfach und unbürokratisch abgerufen werden können.
- den Dialog der Verwaltung mit Kinderarztpraxen ausbauen, damit Familien
qualifiziert begleitet werden und Bruchstellen zwischen Hilfesystemen
verringert werden.
- dafür Sorge tragen, dass Inobhutnahmeplätze in ausreichendem Maße
vorhanden sind und finanziell sowie personell angemessen ausgestattet
werden.
Senior*innen
In den kommenden Jahren wird der Anteil älterer Menschen an der
Gesamtbevölkerung deutlich zunehmen. Senior*innen sollen im Kreis Borken die
besten Möglichkeiten haben, um wohlbehalten, selbstbestimmt und fest eingebunden
in unserer Region leben zu können. Viele möchten bis ins hohe Alter in ihrem
vertrauten Wohnumfeld bleiben. Dafür muss der Kreis Borken noch barrierefreier
werden und die Fußgängerinnenfreundlichkeit zunehmen – zum Beispiel mit Bänken
zum Ausruhen und kurzen Wegen. Rolltreppen und Fahrstühle müssen zuverlässig
verfügbar sein und bei Störungen schnell repariert werden.
Es braucht altersgerechten Wohnraum mit wohnortnahen sozialen Treffpunkten gegen
Einsamkeit und zur Förderung eines lebendigen gesellschaftlichen Miteinanders.
Ein Zugang zu passender medizinischer Versorgung muss in allen Städten und
Gemeinden gewährleistet sein. Die Digitalisierung darf dabei nicht zum
Ausschluss führen. Ehrenamtliches Engagement von Senior*innen ist ein Gewinn für
die Gesellschaft – und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben muss für alle
möglich sein. Darüber hinaus ist auch das Angebot an barrierefreien Sport-,
Freizeit- und Kulturangeboten für Senior:innen auszubauen. Dieses hat
insbesondere auch Senior:innen einzubinden, die wenig mobil sind und sich
beispielsweise in Pflege befinden.
Unsere Grünen Ziele für den Kreis Borken:
- präventive Angebote aus vorhandenen Strukturen weiterentwickeln und
stärker mit sozialräumlichen Planungen verzahnen.
- vorhandene Angebote so gestalten, dass sie auch von Senior*innen mit
internationaler Familiengeschichte genutzt werden können.
- die Senior*innennetzwerke weiterentwickeln und an die spezifischen Belange
der jeweiligen Sozialräume anpassen.
- Nachbarschaftsnetzwerke mit Angeboten im Alltag – vom Einkauf bis zum
Kaffeeklatsch – stärken und diese auch in digitalen Netzwerken sowie
altersspezifischen Medien bekannt machen.
- ältere Menschen beim digitalen Wandel begleiten, etwa durch Angebote zur
Förderung ihrer digitalen Kompetenzen.
- ehrenamtliches Engagement und die Vermittlung von Jobs für Rentner*innen
gezielt unterstützen.
- pflegende Angehörige besser unterstützen und Hilfsangebote ausbauen und
weiterentwickeln.
- den öffentlichen Raum sowie den ÖPNV barrierefreier gestalten und
weiterhin ausbauen.
- mehr barrierefreien und altersgerechten Wohnraum schaffen sowie
alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser oder Senior*innen-WGs
fördern.