| Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 4. Verabschiedung des Programms zur Kommunalwahl 2025 | 
| Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 03.05.2025) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Antragshistorie: | Version 2  | 
KWP 9: Generationengerecht leben – für ein gutes Aufwachsen und würdiges Älterwerden
Antragstext
Kinder und Jugend
Kinder sind unsere Zukunft. Sie sollen die besten Bedingungen bekommen – egal ob 
bei der U3-Betreuung, in der Kindertagesstätte, der Grund- und weiterführenden 
Schule oder beim Übergang von der Schule in Berufsausbildung und den Beruf.
Wir wollen allen Kindern im Kreis Borken ein gutes Aufwachsen ermöglichen. 
Deshalb setzen wir uns ein für gute Kitas und Schulen, für ein gesundes Wohn- 
und Lebensumfeld, für einen leichteren Zugang zu Sport-, Freizeit- und 
Kulturangeboten sowie für Beratungs- und Unterstützungsangebote, die sich 
konkret an den Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen und Familien orientieren.
Wir wollen, dass die Rechte von Kindern im Kreis Borken gestärkt werden. Jedes 
Kind hat ein Recht auf Schutz, Bildung, gesundes Aufwachsen sowie auf Teilhabe 
und Mitbestimmung. Die Schulen und Kitas leisten einen wesentlichen Beitrag, um 
die Teilhabechancen für Kinder im Kreis Borken zu verbessern. Wir möchten ein 
umfassendes und bedarfsgerechtes Bildungs- und Betreuungsangebot fördern, das 
eine hohe pädagogische Qualität garantiert. Gemeinsam mit den Trägern der 
Kinder- und Jugendhilfe wollen wir daran arbeiten, dass auch für sehr 
herausfordernde, selbst- und fremdgefährdende Kinder und Jugendliche passende 
Angebote im Kreis Borken vorgehalten werden können.
Wir GRÜNE wollen die Familien im Kreis Borken stärken und stellen sie daher in 
den Mittelpunkt unserer Politik. Neben optimalen Bedingungen in den 
Bildungseinrichtungen setzen wir uns für eine noch bessere Vereinbarkeit von 
Familie und Beruf ein. Wir wollen das Zusammenleben in unterschiedlichen und 
vielfältigen Familienformen unterstützen und insbesondere die Situation von 
alleinerziehenden Müttern und Vätern und ihren Kindern verbessern.
Unsere Grüne Vision für den Kreis Borken:
- jeder Familie ein passendes und verlässliches Angebot der frühkindlichen 
 Bildung und außerschulischen Betreuung machen und den qualitativen und
 quantitativen Ausbau von Kitaplätzen bedarfsgerecht vorantreiben. Die
 Arbeit in den Einrichtungen muss dabei vorrangig von qualifiziertem
 pädagogischem Personal geprägt sein. Gleichzeitig gilt es auch
 Quereinsteiger wo sinnvoll einzusetzen, um die Betreuungssituation zu
 verbessern. Hierbei muss eine qualitative Kinderbetreuung sichergestellt
 werden, bspw. über begleitende Qualifizierungen.
- die Kindertagespflege weiterhin attraktiv gestalten und dem bestehenden 
 Fachkräftemangel im Sozial- und Erziehungsdienst im Rahmen unserer
 Möglichkeiten entgegentreten – z. B. durch eine bedarfsgerechte Ausweitung
 der Ausbildungsplätze und eine bessere Finanzierung der Kindertagespflege.
- die Flexibilisierung von Öffnungszeiten von Kitas weiter vorantreiben, 
 orientiert am tatsächlichen Bedarf der Eltern – auch bei einem Bedarf von
 mehr als 45 Stunden – soweit dies mit dem Wohl des Kindes vereinbar ist.
- Kitas für Eltern bezahlbar halten. Jährlich steigen die Betreuungskosten 
 für Kinder in Einrichtungen. Mit Recht, schließlich hat Qualität ihren
 Preis. Wir setzten uns dafür ein, dass diese finanzielle Last nicht
 ausschließlich auf den Schultern der Eltern lastet.
- uns für die familiäre Mehrsprachigkeit sowie deren gezielte Förderung und 
 Wertschätzung einsetzen.
- eine bessere personelle, räumliche und finanzielle Ausstattung der 
 Jugendzentren sowie die Einrichtung eines Jugendzentrums für LSBTQ*I-
 Jugendliche vorantreiben.
- die Kinder- undJugendarbeit in Vereinen stärken, um das Angebot 
 wohnortnaher Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche auszubauen und
 die Teilhabe zu fördern.
- Zivilgesellschaftliches Engagement auch bei Kindern und Jugendlichen in 
 Zusammenarbeit mit den Vereinigungen und Einrichtungen wie beispielsweise
 auch den Jugendfeuerwehren stärken
- In den Dialog mit Kindern und Jugendlichen treten, um die Anforderungen an 
 attraktive Sport-, Freizeit- und Kulturangebot sowie die
 Bildungseinrichtungen nachzuvollziehen. Dabei sollten Kinder und
 Jugendliche nach Möglichkeit soweit möglich – zumindest beratend – in die
 entsprechenden Entscheidungsgremien auf Kreis- und Kommunalebene
 einbezogen werden. Hieraus sollen Maßnahmen zur Kinder- und
 Jugendförderung abgeleitet und umgesetzt werden.
- soziale Arbeit im digitalen Raum stärken.
- zur Bekämpfung der Kinderarmut dafür sorgen, dass die Mittel für Bildung 
 und Teilhabe einfach und unbürokratisch abgerufen werden können.
- den Dialog der Verwaltung mit Kinderarztpraxen ausbauen, damit Familien 
 qualifiziert begleitet werden und Bruchstellen zwischen Hilfesystemen
 verringert werden.
- dafür Sorge tragen, dass Inobhutnahmeplätze in ausreichendem Maße 
 vorhanden sind und finanziell sowie personell angemessen ausgestattet
 werden.
Senior*innen
In den kommenden Jahren wird der Anteil älterer Menschen an der 
Gesamtbevölkerung deutlich zunehmen. Senior*innen sollen im Kreis Borken die 
besten Möglichkeiten haben, um wohlbehalten, selbstbestimmt und fest eingebunden 
in unserer Region leben zu können. Viele möchten bis ins hohe Alter in ihrem 
vertrauten Wohnumfeld bleiben. Dafür muss der Kreis Borken noch barrierefreier 
werden und die Fußgängerinnenfreundlichkeit zunehmen – zum Beispiel mit Bänken 
zum Ausruhen und kurzen Wegen. Rolltreppen und Fahrstühle müssen zuverlässig 
verfügbar sein und bei Störungen schnell repariert werden.
Es braucht altersgerechten Wohnraum mit wohnortnahen sozialen Treffpunkten gegen 
Einsamkeit und zur Förderung eines lebendigen gesellschaftlichen Miteinanders. 
Ein Zugang zu passender medizinischer Versorgung muss in allen Städten und 
Gemeinden gewährleistet sein. Die Digitalisierung darf dabei nicht zum 
Ausschluss führen. Ehrenamtliches Engagement von Senior*innen ist ein Gewinn für 
die Gesellschaft – und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben muss für alle 
möglich sein. Darüber hinaus ist auch das Angebot an barrierefreien Sport-, 
Freizeit- und Kulturangeboten für Senior:innen auszubauen. Dieses hat 
insbesondere auch Senior:innen einzubinden, die wenig mobil sind und sich 
beispielsweise in Pflege befinden.
Unsere Grünen Ziele für den Kreis Borken:
- präventive Angebote aus vorhandenen Strukturen weiterentwickeln und 
 stärker mit sozialräumlichen Planungen verzahnen.
- vorhandene Angebote so gestalten, dass sie auch von Senior*innen mit 
 internationaler Familiengeschichte genutzt werden können.
- die Senior*innennetzwerke weiterentwickeln und an die spezifischen Belange 
 der jeweiligen Sozialräume anpassen.
- Nachbarschaftsnetzwerke mit Angeboten im Alltag – vom Einkauf bis zum 
 Kaffeeklatsch – stärken und diese auch in digitalen Netzwerken sowie
 altersspezifischen Medien bekannt machen.
- ältere Menschen beim digitalen Wandel begleiten, etwa durch Angebote zur 
 Förderung ihrer digitalen Kompetenzen.
- ehrenamtliches Engagement und die Vermittlung von Jobs für Rentner*innen 
 gezielt unterstützen.
- pflegende Angehörige besser unterstützen und Hilfsangebote ausbauen und 
 weiterentwickeln.
- den öffentlichen Raum sowie den ÖPNV barrierefreier gestalten und 
 weiterhin ausbauen.
- mehr barrierefreien und altersgerechten Wohnraum schaffen sowie 
 alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser oder Senior*innen-WGs
 fördern.